Auf dieser Informationsseite finden Sie alles wichtige zur ehemaligen ESPRIT arena in Düsseldorf. Das Fußball-Stadion, in dem der Fußballverein Fortuna Düsseldorf seine Heimspiele abhält, hat eine interessante Geschichte. Obwohl diese noch gar nicht so lang ist, hatte die Arena zudem schon mehrere verschiedene Namen. Überdies spielte die heutige MERKUR SPIEL-ARENA eine wichtige Rolle bei zahlreichen Veranstaltungen, Wettkämpfen und weltweiten Sport-Events. Alles zur Geschichte der ESPRIT arena von Fortuna Düsseldorf, zu Bau und Verwendung, zu den wichtigen Events und zum jetzigen Sponsoring finden Sie in den folgenden Zeilen.
Die „Multifunktionsarena Düsseldorf“ seit 2001
Die Geschichte des Sportstadions reicht bis ins Jahr 2001 zurück, als die CDU in Düsseldorf, welche damals vom Bürgermeister Joachim Erwin geführt wurde, den Bau einer neuen Arena beschloss. Der Projektname lautete damals noch Multifunktionsarena Düsseldorf. Denn der Bau sollte natürlich nicht nur dazu dienen, Fußballspiele abzuhalten und anschauen zu können. Schon in der ersten Planung war vorgesehen, auch Konzerte, Messen, Motorsport-Events und andere Veranstaltungen durchzuführen. Das Besondere ist dabei, dass das Gebäude ein verschließbares Dach hat. Regen stellt damit kein Problem dar und führt nicht dazu, dass Veranstaltungen unter Einschränkungen durchgeführt oder sogar abgesagt werden müssen.
Nachdem der Bau Ende 2001 beschlossen wurde, gingen die Arbeiten im Folgejahr 2002 los. Insgesamt nahmen die Bauarbeiten zwei Jahre in Anspruch, sodass die Arena im Jahr 2004 fertiggestellt werden konnte. Als erster namensgebender Sponsor trat damals LTU auf den Plan, weswegen der Name zuerst auch „LTU arena“ lautete. Die offizielle Eröffnung der LTU arena fand am 18. Januar 2015 statt; zuvor gab es aber schon einige Testspiele. Das allererste Spiel fand bereits am 10. September 2014 statt. Es spielten Fortuna Düsseldorf gegen Union Berlin; das Spiel ging 2:0 aus. Getestet werden konnten neben dem Feld, der Infrastruktur für Spieler, Licht, Spielbeobachtung und allem anderen auch die 54.600 Plätze, von denen 9.917 auf Stehplätze entfallen.
Daten zu Bau und Nutzung der Fortuna-Arena in Düsseldorf
Das inoffiziell manchmal „Fortuna-Arena“ genannte Stadion wurde als moderne Multifunktionsarena konzipiert, weswegen es auch mit sehr spezieller Technik ausgestattet ist. So ist, wie bereits angesprochen, das Dach komplett schließbar. Bei Fußballspielen bietet das Gebäude zudem bis zu 54.600 Plätze, von denen 9.917 Stehplätze sind. Bei verschiedenen Events wird die Kapazität aber niedriger gehalten oder sogar erhöht. So sind bei Heimspielen von Fortuna Düsseldorf die Sicherheitsmaßnahmen erhöht und deshalb nur etwa 51.500 Plätze verfügbar. Bei einem Konzert können jedoch – je nach Größe und Position der Bühne – bis zu 68.000 Plätze angeboten werden. Bei Fußballspielen und anderen Rasensportarten ist positiv anzumerken, dass für das Feld Naturrasen zum Einsatz kommt.
Für Veranstaltungen im Winter verfügt die Multifunktionsarena in Düsseldorf über verschiedene Heizsysteme. Die Stadionheizung besteht aus einem dreiteiligen System, das sich aus Luftheizung, Fußbodenheizung und Gasstrahlern zusammensetzt. Damit ist möglich, den Innenraum des Stadions auf 15°C aufzuwärmen. Das ist sowohl bei Fußballspielen angenehm als auch bei Konzerten, Messen, Versammlungen und allen anderen Events. Doch das große Gebäude beheimatet nicht nur das Fußballfeld mit Naturrasen und die Zuschauerränge. Neben Toiletten, Spielerkabinen und Räumen für technische Anlagen beherbergt die Arena das Sportamt und den Stadtsportbund der Stadt Düsseldorf. Zudem wurde 2007 das 3-Sterne-Hotel Tulip Inn darin eröffnet. Verortet ist die Arena übrigens im Düsseldorfer Stadtteil Stockum. Die Baukosten betrugen dereinst 218 Millionen Euro.
Die Geschichte des Stadions als LTU arena von 2004 bis 2009
Das damals also LTU arena genannte Stadion wurde in den Jahren, in denen es diesen Namen trug, für die unterschiedlichsten Events und Veranstaltungen genutzt. Initial war sogar geplant, Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 dort stattfinden zu lassen. Auch für die Olympischen Spiele 2012 war die Arena angedacht. Doch beides sollte nicht sein. Als die WM-Spielorte für die Fußball-WM 2006 vergeben wurden, wurde Düsseldorf als Standort und damit auch der damals noch recht neue Bau nicht berücksichtigt. Im Hinblick auf die Olympischen Spiele im Jahr 2012 gelang die Rolle als Austragungsort schon nicht wegen der deutschen Vorauswahl. Dennoch: während der Bau den Namen „LTU arena“ trug gab es viele Events darin.
Veranstaltungen in der LTU arena von 2004 bis 2009:
- Fußballspiele der Fortuna Düsseldorf in 2004 und den Folgejahren
- Weltjugendtag im Jahr 2005
- American Football Spiele von Rhein Fire von 2005 bis 2007
- American Football World Bowl in den Jahren 2005 und 2006
- Electro-Musikveranstaltung „Sensation“ ab 2007
- TV total Stock Car Crash Challenge im Jahr 2008
- Europa-Jugendtag der Neuapostolischen Kirche in 2009
Die Geschichte der ESPRIT arena von 2009 bis 2018
Die längste Zeit war das Heimspiel-Stadion der Fortuna Düsseldorf unter dem Namen „ESPRIT arena“ bekannt – auch bei dieser Bezeichnung mit dem kleingeschriebenen „Arena“ als Markenzeichen. Während dieser Zeit wurde der Bau nur einmal wieder umbenannt, nämlich in den neutraleren Namen „Düsseldorf Arena“ während des Eurovision Song Contest (ESC) im Jahr 2011. Die damalige Moderation übernahmen für die Ausstrahlung in Deutschland Anke Engelke, Judith Rakers und Stefan Raab. Wie Sie in der obigen Liste sehen können, kannte Raab die Arena ja bereits in- und auswendig – durch ein TV total Event drei Jahre zuvor. Beim ESC 2011 trat Lena Meyer-Landrut an und holte im Finale immerhin den 10. Platz.
Weitere Events, Veranstaltungen und Spiele, die zwischen 2009 und 2018 aus der Masse hervorstachen, sind die folgenden:
- Fußballspiele als Heimspiele von Fortuna Düsseldorf
- Fußballspiele von Bayer 04 Leverkusen im Jahr 2009
- Electro-Musikveranstaltung „Sensation“ in 2009, 2010 und 2012
- „Race of Champions“ Motorsport-Veranstaltung in 2010 und 2011
- Eishockey-Ereignis „DEL Winter Game“ in 2015
- Musikfestival „World Club Dome Winter Edition“ im Jahr 2018
Die ESPRIT arena wurde 2018 zur MERKUR SPIEL-ARENA
Da das Stadion so lange diesen Namen trug, ist sie vielen auch heute noch als ESPRIT arena in Erinnerung. Allerdings wurde die Gauselmann Gruppe in 2018 bereits der Hauptsponsor. Die Gauselmann Gruppe ist vor allem für ihren Glücksspielbereich bekannt, der unter dem Markennamen „Merkur“ betrieben wird. Neben den zahlreichen landbasierten Merkur Spielotheken sind mittlerweile auch die Online Casinos mit Merkur Spielen nicht mehr wegzudenken aus der deutschen Glücksspielbranche. Deshalb heißt das Fortuna Düsseldorf Stadion seit 2018 auch Merkur Spiel-Arena bzw. in der Eigenschreibweise mit Großbuchstaben „MERKUR SPIEL-ARENA“. An der Außenhülle des Stadions sind entsprechende Banner angebracht, welche in den Farben der Marken – Blau, Gelb und Weiß – sowie mit der lachenden Merkur-Sonne als Markenzeichen auf den aktuellen Sponsor hinweisen.
Das neue Sponsoring mit neuem Sponsorenvertrag ist seit dem 3. August 2018 gültig. Bereits im Juli des Jahres einigten sich die Gauselmann Gruppe und die Düsseldorf Congress Sport & Event GmbH auf den Vertragsschluss. Das Sponsoring beträgt pro Jahr 3,5 Millionen Euro. Allerdings ist festgelegt, dass der Betrag auf nur noch 2,75 Millionen Euro im Jahr sinkt, falls die Fußballmannschaft von Fortuna Düsseldorf in die 2. Bundesliga absteigt. Auch gibt es einen festgelegten Zeitraum für das Sponsoring – der Vertrag ist auf eine Laufzeit von 10 Jahren ausgelegt, ähnlich wie zuvor jener mit ESPRIT. Die Umgestaltung auf den neuen Sponsor hin erfolgte nach Vertragsschluss im August und wurde vor dem Spiel gegen den FC Augsburg am 25. August 2018 beendet.
Heimspiele anderer Mannschaften und Sportarten im Stadion
Die Geschichte der einstmaligen ESPRIT arena, die jetzt MERKUR SPIEL-ARENA heißt, ist bewegt und alles andere als eintönig. Denn schon in Zeiten der Errichtung gab es viel Kritik. Unter anderem, weil die Fortuna Düsseldorf in dieser Zeit gar keine so renommierte Bundesliga-Mannschaft war, sondern nur viertklassig in der Oberliga spielte. Deshalb waren die ersten „echten“ Heimspiele auch jene, die die Football-Mannschaft von Rhein Fire in dem Stadion abhielt. Es dauerte, bis sich das Stadion und Fortuna Düsseldorf so weit etablierten, dass Heimspiele vor ausverkauften Rängen stattfanden. Erstmals ausverkauft war das Länderspiel Deutschland-Argentinien am 9. Februar 2005. Erst am letzten Spieltag der Saison 2008/2009 konnte Fortuna ausverkaufte Ränge melden.
Die gleiche Saison war es auch, in der der Bundesligist Bayer 04 Leverkusen seine Rückrunde in der LTU arena bzw. ESPRIT arena austrug. Die Heimspiele fanden dort statt, weil die eigentlich von Bayer 04 Leverkusen genutzte BayArena in der Zeit umgebaut wurde. Ein aktuellerer Fall von Heimspielen im Fremdstadion betrifft zudem den KFC Uerdingen 05. Denn dieser trug seine Heimspiele in der Saison 2019/2020 in der MERKUR SPIEL-ARENA aus. Das eigentlich vom KFC Uerdingen 05 genutzte Grotenburg-Stadion wurde nämlich renoviert. Wegen verschiedener Gründe, unter anderem der Coronavirus-Pandemie, gab und gibt es dabei eine anhaltende Verzögerung, sodass voraussichtlich auch die Saison 2020/2021 für den KFC in der Düsseldorfer Arena stattfinden muss. Vergleicht man die beiden Bauten aber, ist das durchaus ein Zugewinn.
Fun Facts zum Fußballstadion von Fortuna Düsseldorf
Wie zu jedem großen Gebäude, so gibt es auch zum Fußballstadion von Fortuna Düsseldorf ein paar Fun Facts. Die nicht weiter wichtigen, aber dennoch interessanten Fakten zum Gebäude betreffen beispielsweise die Sitzschalen der Zuschauerränge. Für Menschen, die keine Marketing-Hintergedanken haben, scheinen die bunten Kunststoffsitze wahllos und zufällig angeordnet zu sein. Jedoch sind die Farben der Sitzschalen und ihre Ordnung tatsächlich geplant gewesen. Denn bei Fernsehübertragungen von nicht ausverkauften Fußballspielen oder anderen Ereignissen suggerieren die bunten, durcheinander angebrachten Sitze volle Zuschauerränge.
Ein weiterer Fun Fact hat mit dem Eurovision Song Contest zu tun. Dieser besteht ja nicht nur aus einer Veranstaltung an einem Abend, sondern auch aus mehreren Vorrunden. Das letztliche Fernsehspektakel, bei dem alle mitfiebern ist nur das Finale. Für den Zeitraum wurde nicht nur das Stadion in „Düsseldorf Arena“ umbenannt (weil ESPRIT kein Sponsor des ESC war), sondern auch ein Ausweichstadion gebaut, damit Fortuna Düsseldorf und andere Vereine weiterhin Fußball spielen konnten. Obwohl der ESC im Mai stattfand, wurde schon im Januar und Februar für 2,8 Millionen Euro das mobile Ausweichstadion mit 12.454 Sitz- und 7.714 Stehplätzen errichtet. Fortuna Düsseldorf spielte darin drei Spiele. Das Eröffnungsspiel am 26. März 2011 war ein U17-Länderspiel zwischen Deutschland und der Ukraine.
Details zu den drei bisherigen Sponsoren der Fortuna Düsseldorf Arena
Als erster Sponsor von Arena und Mannschaft trat 2004 LTU auf den Plan. Bei LTU handelte es sich ausgeschrieben um die LTU International Airways; wobei die Abkürzung für das deutsche Wort Lufttransportunternehmen steht. Der Betrieb der Marke wurde 2009 durch Air Berlin eingestellt. Air Berlin hatte LTU im Jahr 2007 aufgekauft. Mit der Aufgabe der Marke wurde auch das Sponsoring für die Düsseldorfer Arena und ihre Mannschaft beendet. Aber auch Air Berlin selber bestand nicht den Test der Zeit und stellte im Oktober 2017 seinen Flugbetrieb ein. Der Sitz von LTU war Düsseldorf, was ganz gut zum Fußballstadion gepasst hat.
Der zweite Sponsor war ESPRIT – eine Modemarke der Esprit Holdings Limited. Der internationale Modekonzern hat seinen Sitz auf Bermuda, betreibt aber operative Hauptzentralen in Hongkong und Ratingen (NRW). Dadurch passte auch hier das Sponsoring recht gut. Neben Bekleidung und Accessoires werden durch den Esprit-Konzern auch Schuhe, Wohnungseinrichtung, Möbel und Schmuck verkauft. Aktiv ist er in mehr als 40 Ländern auf der ganzen Welt, natürlich auch in Deutschland, wo er quasi jedem ein Begriff ist. Selbstgeführte Geschäfte gibt es etwa 900; insgesamt taucht die Marke aber weltweit in rund 7.800 Standorten auf.
Der dritte und aktuelle Sponsor ist die Gauselmann Gruppe, ein Familienunternehmen, das 1957 von Paul Gauselmann gegründet wurde. Der Hauptsitz ist Espenkamp, was ebenfalls in Nordrhein-Westfahlen liegt. Somit kann man auch dieses Sponsoring als lokal ansehen. Neben der Entwicklung, dem Bau und dem Vertrieb von Spielautomaten sowie der Entwicklung und dem Vertrieb von Online-Glücksspiel-Software unter der Marke Merkur ist die Gauselmann Gruppe auch in den Bereichen Geldmanagement, Sportwetten und Financial Services tätig. Geld spielt also keine bzw. die größte Rolle.
Die Zukunft der MERKUR SPIEL-ARENA von Fortuna Düsseldorf
Für 2020 war eigentlich das „ARAG Big Air Freestyle Festival 2020“ geplant, eine Ski- und Snowboard-Stuntshow unter der Flagge eines großen Versicherungsunternehmens. Ob dieses im geplanten Maß durchgeführt werden kann, das liegt mit großer Wahrscheinlichkeit an der dann vorherrschenden Corona-Situation. Unabhängig von der in 2020 zu beachtenden Pandemie sind für die Fußball-Europameisterschaft 2024 durchaus Spiele in der Arena geplant. Neben der MERKUR SPIEL-ARENA sind für die Fußball EM 2024 auch das Olympiastadion Berlin, der Signal-Iduna-Park Dortmund, die Veltins-Arena Gelsenkirchen, die Allianz Arena München sowie Spielstätten in Frankfurt am Main, Hamburg, Leipzig, Stuttgart und Köln auserkoren. Eine sehenswerte Gesellschaft für die Zukunft des Fortuna Düsseldorf Stadions.